level 63

wetter besser. somit auch die laune. auch wenn ich nach wie vor der meinung bin, dass unsere beiden kleinen terrorzellen morgens zu früh aufwachen. die innere uhr funktioniert nur nach hinten raus. kacke.

wollen uns mit kerstin, einer bekannten (genau genommen alex‘ übernachtungsmöglichkeit während papa meiks aufenthalt) und ihrem kleinen sohn luca auf sentosa treffen. strand, sandbohren, bikinis gucken…so ein relax-ding irgendwie.

alex hat die fabelhafte idee, die seilbahn zu benutzen. kostet das fünffache der normalen mono-rail-bahn „sentosa express“, aber komm, es ist fast vorbei…dann stecken wir in der schlange fest. verlieren über diesen exkurs locker eine halbe stunde lebenszeit. könnte mich selbst ohrfeigen, auf diese blöde idee hereingefallen zu sein. zumal wir auf der insel an einem völlig falschen punkt ankommen und noch fies laufen müssen.

kerstin ist entspannt. sie hat bereits einen trog mit eistee (leicht geminzt, geiles zeug dann!) und einen weiteren mit eiswasser zum mischen bestellt. die kinder sind augenblicklich im sand. vorübergehend ist alles schön.

bis die kleinen hunger bekommen. ab zum fastfood-versorger, nudeln mit würstchen in die halb verhungerten mäuler gestopft…ruhe is.

verlassen die insel (kurzes aufheulen, denn die seilbahn-rückfahrt wäre bezahlt gewesen) und fahren zu kerstin. die kinder gehen in den kleinen aufblasbaren pool. wieder alles schön. bewundere pampers. ian sitzt im wasser mit seiner frischen windel und sein unterdeck läuft voll. voller und voller wird das teil. bis locker 5l darin sind. wozu wechseln wir überhaupt windeln? da geht so viel rein…reicht doch für ne woche?

ein anstehendes gewitter vertreibt meine ökonomisch orientierte gedankenflut. hier geht es wirklich schnell. also ab nach haus. in ermangelung eines taxis (bei regen geht hier nix mehr, taxis sind überlastet?) bringt uns kerstin dankenswerterdings noch bis fast ganz nach hause.

als michel kommt, essen wir schnell und schon geht es zum nächsten date: eine kollegin aus der DZ-bank hat zum weinchen eingeladen. die wohnt zwei häuser weiter im „sail“. auch so ein prachbunker. 70 stockwerke, 245m hoch…heidezack! im fahrstuhl bekommen wir ohrendruck, weil es fix und hoch hinaus geht. ziel ist level 63. ihre kollegin iman kommt ursprünglich aus ägypten, spricht verdammt gutes deutsch und ist eine fabelhafte gastgeberin. ihr kleines appartment wird von unseren kleinen maden erstmal gründlich verwüstet, sie lächelt freundlich und schenkt uns einen schönen chilenischen cabernet ein. cheers. und ich darf ungehemmt fotografieren. auf dieser höhe ist die aussicht über die bay eine etwas andere als bei uns im popligen 11. stock 🙂

die kinder halten fast bis zehn durch. kann alex‘ letzte notreserven mit meinem telefon (wie ging sowas früher? peitschen? zucker?) aktivieren. leider ist spätes einschlafen keine garantie für einen langen schlaf…

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

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atmosphärische störungen

kacktag.

liegt vornehmlich am wetter. der vormittag ist komplett verregnet, nachmittags bleibt es grau und windig. im prinzip wie deutschland. nur eben warm. relativ. michel sagt gerade, es sei kühl. sie ist wohl akklimatisiert.

nachdem alex gefühlte 17 folgen „yakari“ (mutiger indianerjunge als comic, vermutlich aus den 80ern) gesehen hat und ich ian zumindest zu einem kleinen vormittags-nöpschen überreden kann, gehen wir kurz rüber zur marina bay sands mall.

exkurs yakari: die indianergeschichten beeinflussen den kleinen grossen mann schon. als gestern abend indianernamen vergeben wurden, zog ich prompt den kürzeren. michel war „gute mutter“, ich hingegen sollte mich mit dem titel „pupsender knall“ abfinden. diese form von fäkalhumor wird tiefe spuren im schriftwechsel zwischen mir und dem weihnachtsmann hinterlassen!

wir also bei regen in den konsumtempel. einmal quer durch, denn ich will zur aktionsfläche, die an normalen tagen als schlittschuhlauf-areal ihr flaches dasein fristet. macht ja in den tropen schon mal sinn, zumal hier echte talente unterwegs sind. schon seit einigen tagen ist dort ein „winter wonderland“ aufgebaut. eine kulisse aus pappmache und holz, die bei der ersten berührung durch ian ein ermahnendes „please be careful“ durch einen herbeigeeilten schupo-ersatz heraufprovoziert. wie doof kann ein veranstalter eigentlich sein? natürlich wollen kinder die dinge, die sie sehen, auch anfassen. und wenn man den scheiss nicht stabil bauen kann, dann besser gar nicht…doofmannsgehilfenpack, dämliches. denke ich mir und lächle zurück. soll er doch!

die kulisse als solche ist von meinen kleinen nachwuchs-forschern schnell als solche entlarvt und verliert sogar für mich ihren reiz. da hilft auch nicht die auf 120 dezibel heraufamplitüdierte weihnachtsmusi. nur zwei dinge (ein sessel, ein rentier-schlitten) sind tatsächlich zum sitzen und fotografieren geeignet, was von vielen asiaten eifrig genutzt wird. naja. kommt davon, wenn man von schnee und schön und weihnachten keine ahnung hat…

also zurück ins gehöft. nach dem essen verlangt alex medialen nachschub, ian versuche ich in die höheren weihen der tierforschung einzuführen. hund=wau und esel= iiii aaaaa – klappt schon recht gut!

nachmittags schweben eva und carsten noch einmal bei uns vorbei. ihr einwöchiger bali-trip liegt hinter ihnen und nun reicht es noch für einen halben tag bei uns. kurz in den pool (öööörgs…windig!!) und nach michels rückkehr zum food-court am newton. is ja nun wirklich nett hier. leider ist meine kuh an bewegungsarmut und/oder altersschwäche gestorben. einige stücke sind zäh wie asphalt. naja, man kann nicht immer glück haben.

mittlerweile sind wir in unserer letzten einsatzwoche hier angekommen. die zeit rennt. und ich freue mich nach wie vor wie bolle darüber, dass es den einen oder anderen mitleser (wenn ich sowas in männlich schreibe, meine ich auch weiblich. klar, oder?) in meinem kleinen bescheidenen blog habe. wird zeit danke zu sagen. für die hinweise, das mit-erleben, so gut es eben geht, für jede mail und jeden kommentar. will das mal kurz loswerden, bevor ich das irgendwann vergesse.

ob ich aus dem thailand-urlaub weiterschreibe? will das überhaupt noch wer lesen? is ja schliesslich urlaub…?

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

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please mind te platform gap

der titel deutet es bereits zart an. wir müssen mit alex an seinem ti-äitsch feilen. „the“ geht noch nicht so recht.

der o.g. satz wird mittlerweile litaneiartig wiederholt. bis allen umstehenden/umsitzenden die ohren bluten. gern in verbindung mit „doors are closing“. in wundervollstem oxford-english. is eben kein „the“ drin.

heute unser dritter zoobesuch. naja, frauchen war erst zweimal da. immerhin. erst MRT (please mind te platform gap), dann bus.

ein kleiner exkurs zu den hiesigen busfahrern. diese spezies versteht vom fahren zunächst einmal gar nix. da wird ruckartig gas gegeben, vor einer weithin sichtbaren ampel willkürlich vollgebremst, doof digital gelenkt und der eine oder andere fahrgast auch mal angeschnauzt. ich persönlich vermute, dass die behörden hierzulande die resozialisierung ehemaliger schwerverbrecher über die öffentlichen verkehrsbetriebe organisieren…

so. zoo. tiere gucken, wasserspass haben, wochenende mit mami geniessen. ist ja auch unser letztes hier. schrill, wie die zeit rennt.
zu allem überfluss habe ich heute morgen sogar einen leichten sehnsuchtsanfall nach hannover.

natürlich sehen wir einen haufen tiere, es kommen auch nur wenige neue dazu. fledermäuse. gut. sun bears. sonnenbären? muss googeln, aber nicht jetzt. bin ja ohnehin verliebt in die orang-utans. was für süsse geschöpfe! und der mensch gibt sich reichlich mühe, diese tiere auszurotten…

gehen noch auf den wasserspielplatz. neben einer menge spass holt sich ian auch ne schöne schmarre beim versuch, seinen sturz mit dem gesicht abzufangen. weiter gehts! er trägt übrigens unser heimliches lieblingsoberteil. ein ärmelloses tank-top in unvorsichtigem weiss, dass am ende eines tages an den furchtlosen john mclane (stirb langsam teil 1) erinnert. fehlt im prinzip nur die zigarette.

nachmittags wird uns beim verlassen des zoos die dienstleistung eines busunternehmens angeboten. 15$ für drei, das ist nur ein wenig teurer als unsere odyssee hin, wir nehmen dankend an. kann ich nur jedem zu raten. man kommt bis in die stadt (suntec, ist am nordende unserer bay) und es geht deutlich flotter und ohne „please mind…“

pustekuchen. essen etwas, danach die letzten 1-2km mit dem taxi. alex hatte in seinen nudeln irgendwas komisches, fürchte ich. er quasselt ohne unterlass. „please mind…“ verbote bleiben unerhört. fruchtlos. der taxifahrer (alter taxifahrer, ebenso altes taxi) kann zum glück gar keine sprache. er will uns irgendwo hinfahren. wo man uns nicht mehr hört. denke ich. mache ihn auf seinen seltsamen kurs aufmerksam. er versteht. hoffentlich. alex wiederholt „marina bay residences“ vorsichtshalber ein dutzend mal.

manchmal ist es gut, wenn der taxifahrer nix versteht. mitten in die „please mind te platform gap“-phase kommt von alex der hinweis: „heute muss ich aber viel pupsen“. beisse vor lachen beinahe in die türverkleidung. es gibt dinge…die kann man sich nicht ausdenken.

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

P.S.: spiel geht gleich los!! 🙂 frankfurt stinkt!

edit: bilders!
und 96 hat gewonnen! geht doch!
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