level 63

wetter besser. somit auch die laune. auch wenn ich nach wie vor der meinung bin, dass unsere beiden kleinen terrorzellen morgens zu früh aufwachen. die innere uhr funktioniert nur nach hinten raus. kacke.

wollen uns mit kerstin, einer bekannten (genau genommen alex‘ übernachtungsmöglichkeit während papa meiks aufenthalt) und ihrem kleinen sohn luca auf sentosa treffen. strand, sandbohren, bikinis gucken…so ein relax-ding irgendwie.

alex hat die fabelhafte idee, die seilbahn zu benutzen. kostet das fünffache der normalen mono-rail-bahn „sentosa express“, aber komm, es ist fast vorbei…dann stecken wir in der schlange fest. verlieren über diesen exkurs locker eine halbe stunde lebenszeit. könnte mich selbst ohrfeigen, auf diese blöde idee hereingefallen zu sein. zumal wir auf der insel an einem völlig falschen punkt ankommen und noch fies laufen müssen.

kerstin ist entspannt. sie hat bereits einen trog mit eistee (leicht geminzt, geiles zeug dann!) und einen weiteren mit eiswasser zum mischen bestellt. die kinder sind augenblicklich im sand. vorübergehend ist alles schön.

bis die kleinen hunger bekommen. ab zum fastfood-versorger, nudeln mit würstchen in die halb verhungerten mäuler gestopft…ruhe is.

verlassen die insel (kurzes aufheulen, denn die seilbahn-rückfahrt wäre bezahlt gewesen) und fahren zu kerstin. die kinder gehen in den kleinen aufblasbaren pool. wieder alles schön. bewundere pampers. ian sitzt im wasser mit seiner frischen windel und sein unterdeck läuft voll. voller und voller wird das teil. bis locker 5l darin sind. wozu wechseln wir überhaupt windeln? da geht so viel rein…reicht doch für ne woche?

ein anstehendes gewitter vertreibt meine ökonomisch orientierte gedankenflut. hier geht es wirklich schnell. also ab nach haus. in ermangelung eines taxis (bei regen geht hier nix mehr, taxis sind überlastet?) bringt uns kerstin dankenswerterdings noch bis fast ganz nach hause.

als michel kommt, essen wir schnell und schon geht es zum nächsten date: eine kollegin aus der DZ-bank hat zum weinchen eingeladen. die wohnt zwei häuser weiter im „sail“. auch so ein prachbunker. 70 stockwerke, 245m hoch…heidezack! im fahrstuhl bekommen wir ohrendruck, weil es fix und hoch hinaus geht. ziel ist level 63. ihre kollegin iman kommt ursprünglich aus ägypten, spricht verdammt gutes deutsch und ist eine fabelhafte gastgeberin. ihr kleines appartment wird von unseren kleinen maden erstmal gründlich verwüstet, sie lächelt freundlich und schenkt uns einen schönen chilenischen cabernet ein. cheers. und ich darf ungehemmt fotografieren. auf dieser höhe ist die aussicht über die bay eine etwas andere als bei uns im popligen 11. stock 🙂

die kinder halten fast bis zehn durch. kann alex‘ letzte notreserven mit meinem telefon (wie ging sowas früher? peitschen? zucker?) aktivieren. leider ist spätes einschlafen keine garantie für einen langen schlaf…

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

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atmosphärische störungen

kacktag.

liegt vornehmlich am wetter. der vormittag ist komplett verregnet, nachmittags bleibt es grau und windig. im prinzip wie deutschland. nur eben warm. relativ. michel sagt gerade, es sei kühl. sie ist wohl akklimatisiert.

nachdem alex gefühlte 17 folgen „yakari“ (mutiger indianerjunge als comic, vermutlich aus den 80ern) gesehen hat und ich ian zumindest zu einem kleinen vormittags-nöpschen überreden kann, gehen wir kurz rüber zur marina bay sands mall.

exkurs yakari: die indianergeschichten beeinflussen den kleinen grossen mann schon. als gestern abend indianernamen vergeben wurden, zog ich prompt den kürzeren. michel war „gute mutter“, ich hingegen sollte mich mit dem titel „pupsender knall“ abfinden. diese form von fäkalhumor wird tiefe spuren im schriftwechsel zwischen mir und dem weihnachtsmann hinterlassen!

wir also bei regen in den konsumtempel. einmal quer durch, denn ich will zur aktionsfläche, die an normalen tagen als schlittschuhlauf-areal ihr flaches dasein fristet. macht ja in den tropen schon mal sinn, zumal hier echte talente unterwegs sind. schon seit einigen tagen ist dort ein „winter wonderland“ aufgebaut. eine kulisse aus pappmache und holz, die bei der ersten berührung durch ian ein ermahnendes „please be careful“ durch einen herbeigeeilten schupo-ersatz heraufprovoziert. wie doof kann ein veranstalter eigentlich sein? natürlich wollen kinder die dinge, die sie sehen, auch anfassen. und wenn man den scheiss nicht stabil bauen kann, dann besser gar nicht…doofmannsgehilfenpack, dämliches. denke ich mir und lächle zurück. soll er doch!

die kulisse als solche ist von meinen kleinen nachwuchs-forschern schnell als solche entlarvt und verliert sogar für mich ihren reiz. da hilft auch nicht die auf 120 dezibel heraufamplitüdierte weihnachtsmusi. nur zwei dinge (ein sessel, ein rentier-schlitten) sind tatsächlich zum sitzen und fotografieren geeignet, was von vielen asiaten eifrig genutzt wird. naja. kommt davon, wenn man von schnee und schön und weihnachten keine ahnung hat…

also zurück ins gehöft. nach dem essen verlangt alex medialen nachschub, ian versuche ich in die höheren weihen der tierforschung einzuführen. hund=wau und esel= iiii aaaaa – klappt schon recht gut!

nachmittags schweben eva und carsten noch einmal bei uns vorbei. ihr einwöchiger bali-trip liegt hinter ihnen und nun reicht es noch für einen halben tag bei uns. kurz in den pool (öööörgs…windig!!) und nach michels rückkehr zum food-court am newton. is ja nun wirklich nett hier. leider ist meine kuh an bewegungsarmut und/oder altersschwäche gestorben. einige stücke sind zäh wie asphalt. naja, man kann nicht immer glück haben.

mittlerweile sind wir in unserer letzten einsatzwoche hier angekommen. die zeit rennt. und ich freue mich nach wie vor wie bolle darüber, dass es den einen oder anderen mitleser (wenn ich sowas in männlich schreibe, meine ich auch weiblich. klar, oder?) in meinem kleinen bescheidenen blog habe. wird zeit danke zu sagen. für die hinweise, das mit-erleben, so gut es eben geht, für jede mail und jeden kommentar. will das mal kurz loswerden, bevor ich das irgendwann vergesse.

ob ich aus dem thailand-urlaub weiterschreibe? will das überhaupt noch wer lesen? is ja schliesslich urlaub…?

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

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please mind te platform gap

der titel deutet es bereits zart an. wir müssen mit alex an seinem ti-äitsch feilen. „the“ geht noch nicht so recht.

der o.g. satz wird mittlerweile litaneiartig wiederholt. bis allen umstehenden/umsitzenden die ohren bluten. gern in verbindung mit „doors are closing“. in wundervollstem oxford-english. is eben kein „the“ drin.

heute unser dritter zoobesuch. naja, frauchen war erst zweimal da. immerhin. erst MRT (please mind te platform gap), dann bus.

ein kleiner exkurs zu den hiesigen busfahrern. diese spezies versteht vom fahren zunächst einmal gar nix. da wird ruckartig gas gegeben, vor einer weithin sichtbaren ampel willkürlich vollgebremst, doof digital gelenkt und der eine oder andere fahrgast auch mal angeschnauzt. ich persönlich vermute, dass die behörden hierzulande die resozialisierung ehemaliger schwerverbrecher über die öffentlichen verkehrsbetriebe organisieren…

so. zoo. tiere gucken, wasserspass haben, wochenende mit mami geniessen. ist ja auch unser letztes hier. schrill, wie die zeit rennt.
zu allem überfluss habe ich heute morgen sogar einen leichten sehnsuchtsanfall nach hannover.

natürlich sehen wir einen haufen tiere, es kommen auch nur wenige neue dazu. fledermäuse. gut. sun bears. sonnenbären? muss googeln, aber nicht jetzt. bin ja ohnehin verliebt in die orang-utans. was für süsse geschöpfe! und der mensch gibt sich reichlich mühe, diese tiere auszurotten…

gehen noch auf den wasserspielplatz. neben einer menge spass holt sich ian auch ne schöne schmarre beim versuch, seinen sturz mit dem gesicht abzufangen. weiter gehts! er trägt übrigens unser heimliches lieblingsoberteil. ein ärmelloses tank-top in unvorsichtigem weiss, dass am ende eines tages an den furchtlosen john mclane (stirb langsam teil 1) erinnert. fehlt im prinzip nur die zigarette.

nachmittags wird uns beim verlassen des zoos die dienstleistung eines busunternehmens angeboten. 15$ für drei, das ist nur ein wenig teurer als unsere odyssee hin, wir nehmen dankend an. kann ich nur jedem zu raten. man kommt bis in die stadt (suntec, ist am nordende unserer bay) und es geht deutlich flotter und ohne „please mind…“

pustekuchen. essen etwas, danach die letzten 1-2km mit dem taxi. alex hatte in seinen nudeln irgendwas komisches, fürchte ich. er quasselt ohne unterlass. „please mind…“ verbote bleiben unerhört. fruchtlos. der taxifahrer (alter taxifahrer, ebenso altes taxi) kann zum glück gar keine sprache. er will uns irgendwo hinfahren. wo man uns nicht mehr hört. denke ich. mache ihn auf seinen seltsamen kurs aufmerksam. er versteht. hoffentlich. alex wiederholt „marina bay residences“ vorsichtshalber ein dutzend mal.

manchmal ist es gut, wenn der taxifahrer nix versteht. mitten in die „please mind te platform gap“-phase kommt von alex der hinweis: „heute muss ich aber viel pupsen“. beisse vor lachen beinahe in die türverkleidung. es gibt dinge…die kann man sich nicht ausdenken.

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

P.S.: spiel geht gleich los!! 🙂 frankfurt stinkt!

edit: bilders!
und 96 hat gewonnen! geht doch!
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die geschenkte kuh

samstag. sentosa-tag! könnte man meinen. sind mal wieder da.

heute allerdings schon recht früh. um zehn sind wir schon im sentosa-express und fahren zur ersten station. hier sind neben den UNIVERSAL-studios noch eine ganze reihe anderer attraktionen untergebracht, wir interessieren uns für den „waterpark“. das eintrittsgeld (wohlgemerkt ohne delfin- bzw. haishow, kein alkohol, keine oben-ohne-bedienung) beträgt für uns drei -ian zählt noch nicht- umgerechnet ca. 60 EUR. das ist mal ein stolzer betrag.

schon bei der ersten startattraktion, einer art flussfahrt mit schwimmreifen, wird deutlich, warum der spass hier so teuer ist. alle 10m steht ein lifeguard herum, bereit, sich todesmutig in die fluten zu werfen oder dümpelnden vollidioten mit einer thriller-pfeife eine lautstarke lektion zu erteilen. michel und alex sind erstmal weg. ian kann nicht mitmachen, so dass er sich eine andere beschäftigung sucht: im eingangsbereich sind wasserdüsen in den boden eingelassen, die immer wieder unterschiedlich hoch spritzen. er fällt immer drauf rein, ich amüsiere mich köstlich.

der park ist gross, liebevoll angelegt, die kids haben spass. dazu eis, pommes…das ganze programm.

der spass endet jäh, als ein heftiges gewitter über dem areal heruntergeht. sintflutartiger regen, blitze ohne ende und ein extrem lauter donner, der darauf hinweist, dass man besser das wasser verlassen sollte. ich bin ohnehin mit dem kleinen an einer art beschwimmbaren aquarium auf einer extrem gemütlichen liege und sehe zu, wie der hase ratzt. zwei stunden mittagspause sind mal ordentlich. der lauteste donner ist ihm übrigens scheissegal.

michel und alex stehen derweil an einer wasserrutsche an, als das gewitter kommt. konnte vorher noch mit ihm in ein wellenbecken gehen. glück gehabt!

beschliessen, den waterpark zu verlassen. waren immerhin 3,5 stunden lang zahlende gäste…doof, aber die richtige entscheidung. immer wieder regnet es, teilweise sogar richtig heftig.

am zugang zur insel liegt ein riesiges einkaufszentrum. alex schläft erstmal in der karre ein. na super. gehen ins „marché“ und sind ob der moevenpick’schen auswahl angetan. mjam.

als wir später spontan neue winterstiefel (!) für ian (!!) finden, gelingt es alex, einem anderen papa, der ebenfalls kinderwagenschiebenderdings durch das modefachgeschäft driftet, dessen angeleinten werbeluftballon in form einer kuh abzuschwatzen. sein kind ist zum glück noch zu klein, um zu protestieren. und alex sagt auch ganz lieb „thank you“. kleiner ganove. alex ist für die rückfahrt somit bestens gerüstet.

als ich später auf den Tacho sehe, ist es bereits nach sechs. kein wunder, dass hier alle irgendwie kaputt sind.

will eigentlich noch nachtaufnahmen machen. muss ich wohl morgen tun. oder so.

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

edit: jetze auch mit bilders.

und was ich gestern vergass: ian kommuniziert. also so richtig. michel fragt: hast du hunger? er schüttelt den lockenübersäten schopf. michel fragt: hast du durst? er sagt einfach ja und nimmt sich die pulle. GANZ der papi!
und alex kritisiert ganz zart und diplomatisch mamis kochkünste. er sagt, die spaghetti carbonara (abendessen) seien in französisch besser. also genau genommen machten die „französer“ die sosse besser. aaaaah! hahaha…

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indisch hat schon was…

endlich fast-wochenende.

will die wartezeit auf mami mit dem nachwuchs verkürzen. also ab um die bay und zack den löwen (also den merlion) besuchen. naja. zack is relativ. müssen endlich mal wieder einen smoothie für alex besorgen.

als wir ankommen, schlage ich die plattform neben der skulptur vor. prompt sind WIR (also vornehmlich die kids) die touristenattraktion. da ich den grossen noch darauf vorbereiten kann, sind die meckereien gering. als alex zum schluss noch für ein vermutlich pakistanisches foto herhalten muss, lässt er das einfach über sich ergehen und sagt im anschluss, er wollte dem mann eine Freude machen. seeehr süß.

gehen zu michel. essen. koreanisch soll es dieses mal zugehen. ungut, warum nicht? gehen in ein winziges restaurant direkt unter dem AXA-tower. verstehe nicht, wozu solche krummgerittenen fast-pleite-gesellschaften ausgerechnet hier herumirren müssen. das essen ist preiswert und okay. mit stäbchen zu essen fällt mir immer noch schwer. und auch die kombination von hühnerfleisch und ei hat für mich was von „mutter und kind essen“. schräg.

als wir in unserer Residenz anlanden, fängt es wie aus kübeln an zu regnen. schöner scheiss. also irgendwie die pupies beschäftigen. nicht einfach. was wäre dieser planet ohne ipads??

als Michel nach hause kommt, geht es ab in den yes-kost-paak. heisst eigentlich west-coast-park, wird aber von alex spontan umbenannt. korrekturen unerwünscht. tze. kackbratze.

kerstin (ex-kollegin und freundin von papa meik) holt uns an einer MRT-station ab, weil taxitechnisch NIX geht. zur feierabendzeit in singapur ein taxi bestellen?? haha. niemals!

wir fahren in den park und die jungs haben sofort spass. spielgeraete, die das kind via generator selbst in gang bringen kann…oh mann, deutsche gemeinden können solo rückständig sein…

wir treffen sandra, eine der porschefahrenden kindergärtnerinnen. endlich eine gelegenheit für mein weibchen, das pädagogische fachpersonal persönlich in augenschein zu nehmen. alles gut! 🙂

wieder ein gewitter. abbruch der veranstaltung. fahren zu kerstin und ihrer familie. gehen dann alle zusammen essen und diese mal zu einem inder. was soll ich sagen? indische küche ist einfach sowas von geil, dass man mit der zunge schnalzen möchte. naan, indisches brot, hat es mir besonders angetan. dazu lamm mit reis und ein wundervoll gegrilltes tandoori-chicken. leute, nehmt euch in acht! zur nächsten grillsaison bewaffnet sich vatti mit indischen gewürzen. möget ihr alle brennen, ihr ungläubigen! also zumindest eure Zungen! hahaHA!

als wir endlich nach hause kommen, sind alle. alle.

morgen noch einmal sentosa. spasssss. waterpark oder so. geil-o-kowski.

nen schönen Abend aus singapur
vom
thom

P.S.: ach ja – auch in älteren beiträgen habe ich fotos hochgeladen. also gern alles durchstöbern. vielleicht lohnt es sich! 🙂

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appabukkitimmaroad

morgens beim einsteigen in die droschke. erst alex, dann kinderkarre und gedöhns, dann ian und ich.

taxifahrer zu alex: hello!
alex: two seven sixxx appabukkitimaroad.
ich: he’s right.

was soll man sagen? alex lernt umgangssprache im fucking handumdrehen. wahnsinn. er zählt bis zwanzig, grüsst, sagt „sorry“, wenn er mami mal wieder auf den fuss latscht…kurzum, er hat spass mit sprache. während er also kosmopolitisch und weltoffen in die bilingualität abdriftet, ist ian nicht einmal semilingual unterwegs. ausser daaadeee und mammmmmmmm (vorzugsweise beim meckern) kriegt er nicht wirklich viel hin. dennoch weiss er sich zu verständigen. er deutet auf dinge, die er lebensnotwendigerdings aber sowas von sofort benötigt. das untermalt mit heftigen nöhl-lauten – reicht fürs erste. im prinzip kann man sogar ein hypothekendarlehen auf diese art und weise bekommen.

alex schmeisst im kindergarten ne runde weihnachtsplätzchen, die der runde gut zu bekommen scheint. dafür, dass michel und alex ohne echte schale und ohne nudelholz auskamen…nicht übel.

ian und ich gehen derweil ins benachbarte „nature reserve“ – also nicht in den üblichen park. nicht viel weiter weg, ist es aber ungleich regenwaldiger. und steil wie die eiger nordwand. fehlt nur schnee. das genaue gegenteil ist der fall. es ist heiss. und feucht. als ich die ersten 500m hinter mir habe, schwitzen sogar meine schweissperlen. scheisse. warum sagt niemand: „halt, 20 prozent steigung, lassen se mal“. ein hinweisschild beim wieder runtergehen. super. man möge nicht so schnell gehen. haha.

die erste affenhorde verpasst der kleine karrenbewohner vor mir. ian schnorchelt friedlich vor sich hin. meine schnauf- und fluchlaute müssen ihn ermüdet haben. plötzlich rappelt es in den bäumen, und schon sitzt der erste urwaldbewohner mitten auf dem weg. einheimische passanten reagieren kaum. kinder höchstens. merke, dass ich das falsche objektiv für tierbilder drauf habe. mist.

komme völlig durchgeorgelt am gipfel an. nix wolkendecke, nix schnee. nix gipfelkreuz. kein abzeichen für den wanderstock. amtlich bestellte vermessungsfuzzis müssen irgendwann festgestellt haben, dass der hügel 163,8m hoch ist. früher gab’s hier immerhin tiger.

beim zurückschlurfen habe ich mein makro auf der büchse. blüten ahoi! von wegen….blühen tut hier nix. vielleicht meine phantasie.

dafür gibt es noch zweimal affen (beim zweiten treffen ist ian wieder wach und erfreut sich an deren anblick) und einen flying lemur laut handyknipsendem jogger, der this cute little boy entertainen will, bis ich mein bild im kasten habe. wirklich nett!

später kriege ich noch diverse spinnen zu gesicht. man tut sicher gut, hier die wege nicht zu verlassen. brrrrrr.

als wir alex wieder abholen, kommen mir miss pet und miss mork (vom ork? hab ich den namen richtig geschrieben?) bereits freudestrahlend entgegen. die beiden machen die musikalische früherziehung im kindergarten und sind sehr von alex angetan. süss irgendwie.

nachmittags gehen wir nach dem obligatorischen poolauftritt noch kurz „raffles hotel“ ansehen. schnelldurchlauf, weil die kinder langsam abbauen. noch kurz einen inder besucht und root-beer probiert. ab nach „hause“.

root-beer ist übrigens genau wie ginger-beer alkoholfrei. schmeckt nur extrem. scheisse, um genau zu sein. eine mischung aus süssem red-bull und dem zeug, das man beim zahnarzt vor der behandlung bekommt. und zu recht ausspült, weil es nicht gut schmeckt. ich weiss nun, wo diese plürre herkommt…als mann von welt kommt man viel rum.

einen schönen abend aus singapur
wünscht
der
thom
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alte Leute – alte taxis

keine besonderen vorkommnisse. würde ich sagen. alles senkrecht, okay, im lack. unsere zeit hier neigt sich dem ende zu. unser letztes WE liegt vor uns. danach geht es für zwei wochen nach thailand. zunächst war bali im fokus, aber das wetter soll dort nicht so gut sein. naja. regen bei 30 grad eben. 🙂

nun steuern wir phuket an. wenn ich den dortigen wetterbericht lese…ist der gleiche käse wie hier. unzuverlässig, weil sich das wetter zu schnell ändert. na und? es ist warm. alles gut.

über die unruhen in thailand sind wir im bilde. betrifft nur die hauptstadt bangkok. für den moment.

heute geht es mit dem taxi zum kindergarten. ein altes taxi. für alex sind alte taxis nicht so toll. er weiss zwar nicht so genau warum, aber er bevorzugt neue taxis. am besten mit werbung darauf. ein etwas seltsamer spleen. heute lässt er milde walten. der taxifahrer selbst ist nicht mehr der jüngste. also schlussfolgert er: alte männer fahren alte taxis, neue menschen fahren neue taxis. äh. ja. nun, es heisst natürlich „junge menschen“, erkläre ich ihm. aber ansonsten will ich ihm seine absurde theorie nicht kaputtverdeutlichen. morgens diskutiere ich ungern.

der taxifahrer ist ein sehr netter. er hilft uns brav beim aussteigen. und verabschiedet mich mit den worten: youre a gudd husband, was sicher so viel heissen soll wie: sie sind ein guter ehemann. na klar, denke ich. was denn sonst! cause yu manage tooo little children…jap. wo er recht hat, hat er recht.

gehe mit ian in den park. der nutzt die gelegenheit zum kurzen morgennickerchen. für morgen beschliesse ich das bukit tima nature reserve aufzusuchen, als ich einen ganz bestimmten plan am Wegesrand wiederfinde und verstehe.

nachmittags backen michel und alex zusammen die ersten weihnachtsplätzchen. sehr lecker, dennoch ist mir bei 34 grad unweihnachtlich zumute. auf der bay vor uns wird sogar das wasser geschmückt. completely crazy, die singapurateure.

schönen abend aus singapur
vom
thom

EDIT: jetzt auch mit bildern!

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endlich mal morgens 🙂

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weihnachtsbäckerei

kultur…und schuhschmalz

eigentlich steht heute east-coast-park auf dem tableau. eine gegend, die wir alle noch nicht kennen. langgezogene park-strand-naherholungszone, gar nicht mal sooo weit weg von uns.

beim dahinschreiten lese ich „karl lagerfeld exhibition“ im benachbarten artscience museum. also fotos von ihm. sein mode-killefitz ist mir reichlich egal, halte ihn ohnehin für einen aufgeblasenen autisten, den die jahrelange kokserei das resthirn gekostet hat. egal, fotografieren kann er leider. wahrscheinlich machen auch das irgendwelche speichelleckenden lakaien für ihn. das ergebnis indes zählt und free admission, also freier eintritt, ist papas stichwort. gefahrlos rein mit meinen beiden kleinen kunstkennern. wenn’s nicht geht, dann eben wieder raus.

besuchen erst eine kleine ausstellung, die sich mit der entstehung des museums an sich beschäftigt. selbstbeweihräucherung, die immerhin gut gemacht ist. die grosse lotosblume als inspirationsquell blabla. alex drückt auf den bildschirmen herum, ian mokelt vor sich hin. alles toll. die zweite „ausstellung“ beherbergt die videoinstallation eines japanischen künstlers, der im prinzip farben miteinander vermischt hat, um damit herumzukleckern und das dann in zeitlupe zu filmen. dazu free-jazz-trumpets. oh – äh…wie erkläre ich das meinen kindern? besser gar nicht. ziehe beide weiter.

bei kalle hängen eine menge fotos an der wand. und ich würde sie gern sehen. da kommt die (noch) fehlende kulturbildung meines nachwuchses unmissverständlich hervor. alex hat keine lust mehr, ian plärrt. super. immerhin gibt es noch ein plakat für lau.

es geht weiter. ein in aussicht gestelltes eis motiviert. kommen somit bis zum riesenrad – das geht für den vorangeschrittenen vormittag.

nach dem gefrorenen italo-snack soll ian mal wieder fotografiert werden. ein älteres ehepaar diesmal, asiatischen urspungs. sehe es in ihren augen. welch ein menschenkenner ich doch bin, denke ich noch so bei mir. da wandert der kleine lockenbert schon auf meinen arm. „ooooh, he’s soooo cuuuuute!“. weiss ich, ma’am. der is so cute, den kannste dir nicht leisten. verliere wohl die bodenhaftung. sie versucht noch ein, zwei mal, das engelsgleiche wesen mit „show him something colourful“ zu animieren und fuchtelt mit einem stadtplan herum. aber ian ist eine kleine diva. war er schon immer. wird nix. also weiter.

alex kommt auf die probe-planke: heute oder morgen riesenrad, dann auch mit mami? meine frage zerschellt an der gier des kleinen mannes. natürlich will alex sofort rauf. am besten noch schneller. „mami muss nicht traurig sein“, skandiert er noch. so ein sack. 🙂

die fahrt mit dem riesenrad ist schön. ian ist trotz einsetzender müdigkeit gut drauf und krabbelt quer durch die kabine, die locker mit 20 personen fertig wird, alex staunt sich die augen aus dem kopf. beim punkt top of the world (der singapurator neigt anscheinend zum größenwahn) sind wir auf 165m. das wetter ist leider nur so mittel, der blick über die stadt ist dennoch fabelhaft.

als wir wieder herunterkommen und die karre entgegennehmen, schläft das kleine gelegenheitsmodel sofort ein. alex wirkt auch etwas müde, kommt aber mit mir in eine amerikanische frittenbude. und ist komplett begeistert. liegt bei dieser kette namens „popey’s“ weniger an der komplett zufrittierten nahrung, als vielmehr an der medienauswahl. am counter hängt blöderweise ein bildschirm mit alten „tom&jerry“-streifen, die er buchstäblich verschlingt. essen egal. trinken egal. aber schadenfreude deluXXe. mannmannmann.

zurück in der residenz zieht alex seine gummischuhe aus. zum vorschein kommen zwei komplett braun verschmierte kleine füße. keine ahnung, wie er sich so einschmieren konnte. ich:“iiih“ – er:„schuhschmalz“.

es gibt nicht wenige momente, in denen man seine kinder schlagen, zum mond schiessen, verlustbringend verkaufen, zur adoption freigeben, kurzum hassen möchte. aber es gibt auch diese augenblicke. sternstunden des humors. in denen man seine brut an die brust drücken, die stirn streicheln und liebkosen möchte. kleiner grosser alex – für solche momente liebe ich dich.

heute hat uns das erste care-paket erreicht. schwiegermutterpost. hatte wohl angst, dass wir an unterernaehrung zugrunde gehen. das erste geschenk (nikolausi?) wird bereits von den kindern durchgequält, das erste ü-ei ist bereits vertilgt. salami ist recht cool, käse ebenso. wird alles vernichtet!

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

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nudelgourmets unerwünscht

um es vorweg zu nehmen: ja. ich habe eine niederlage erlitten. die von mir grossspurig in aussicht gestellte fortsetzung meines macgyver-tricks (das öffnen einer kokosnuss unter zuhilfenahme einer kleinen handelsüblichen taschenlampe) findet nicht statt.

erst meinte carsten, lass das wasser ab, dann irgendwo zerschellen lassen. also loch hinein, wasser raus, am gleichen abend zweimal auf den küchenboden geschleudert. sprang rum wie ein gummiball. scheissidee also. dann das teil vergessen und weggeschmissen. heute kann ich drüber reden. auch wenn ich mich immer noch schrecklich fühle. so versagt man nicht gern…

heute vormittag gehts ab in den botanischen garten. denke, da wird ja nix los sein. pustekuchen. touris, tai-chi-damenrunden, einheimische wanderer und kindergruppen geben sich die klinke, äh, die blätter in die hand.

es ist anfangs heiss. kann also am ersten eisstand nur verlieren. das übliche gekleckere. herrlich. ian sieht übrigens bei schokoladeneis ein wenig aus wie inspektor clouseau.

fische und schildkröten wollen wir füttern. ein eigens hierfür installierter automat zur abgabe fischfreundlichen futters nimmt aber nur die alten münzen. kacke. singapur hat derzeit mindestens zwei generationen an hartgeld im umlauf. das land muss für automatenaufsteller die hölle sein. eine combo asiatischer damen samt schreienden/picknickenden anhangs verneinen meine bitte um wechsel. haben auch nur neue münzen. alex trottet kopfhängenderdings davon. neue sitte: wenn etwas nicht geht, oder ein gepflegter anpfiff die laune trübt, lässt er demonstrativ den kopf hängen und trottet vor sich hin. also zurück zum visitor-center. alte münzen besorgen. wieder runter zum tümpel. die gierigen viecher fressen alles auf. tauben wittern ihre geringen chancen. naja, es macht ihm halt spass.

ian indes ist müde und hungrig. eine spassmordende mischung. nölen ist schon nervig. stetes nölen hingegen denkbar schlecht. stetes lautes nölen kann einen friedfertigen menschen mordgelüste in die hirnwindungen treiben. mann!

wieder zurück zum restaurant. nudeln mit bolognaise-sosse. kinderportion. alex will nicht. die diskussion ist bekannt. nach einer spitzen bemerkung a la: aber ich esse die nur ohne sosse stopft er die italienische hartweizenware gierig in sich hinein. ian pennt bei der gefühlten sechsten nudel fast ein. der is ma platt.

inzwischen hat es angefangen zu regnen. wolkenbruch. esse in ruhe meine pizza auf, alex spielt vor sich hin. als der regen nachlässt, gehen wir ans andere ende des parks. alex wirkt auch leicht müde, also muss er die schilder „MRT“ finden. schnitzeljagd als kleine anschub-motivation.

als wir wieder in der residenz ankommen, ist ian wach. also ab zum pool. der zweite wolkenbruch des tages kommt erst nach zwei stunden intensiven rumgeplantsches. alles gut!

und: laufband ahoi! mal eben 4,7km in der klimakammer zurückgelegt. ohne schnupfen. aber schwere beine. meine fresse. wenn man diesen etwas stumpfsinnigen sport nicht mindestens zweimal die woche betreibt, fängt man quasi bei null, nein, bei minus zwei an. doof.

inzwischen wird sogar die marina bay weihnachtlich dekoriert. also das wasser selbst. der singapurateur spinnt.

einen schönen abend aus fernost
vom
thom

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der kleine mann mit dem krokodil

alex ist wieder bei uns.

nicht nur wir, auch unser concierge robbie hat ihn vermisst. fragt schon immer. auch, wenn er oftmals (aber nicht immer) axel statt alex sagt. witziger typ irgendwie.

papa meik bringt ihn nachmittags zu uns.

vorher sind wir noch an der orchard road, wo sich mein frauchen spontan die füßchen massieren lässt. das lokal hierfür liegt im kellergeschoss eines gerade in der renovierungsphase befindlichen, etwas heruntergeranzten einkaufspallazzos. direkt neben einem house of condoms, was meinen zwielichtigen ersteindruck sanft untermalt.
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dann ist sie einfach mal für eine dreiviertelstunde wech. mache mir anfangs sorgen, sehe dann aber weitere menschen zum fussmassagisten pilgern. er scheint sein fuss, äh, handwerk zu verstehen. muss mir dringend abgewöhnen, mich an fassaden festzubeissen. never judge a book by ist cover jaja. mein hase kommt irgendwann wieder. gesund, glücklich und mit ordentlich durchverwöhnten füsschen. alles gut!

später im supermarkt werden wir -wieder einmal- mit weihnachtsmusik beschallert. dieses mal aber so süß, dass ich mir die interpretin via shazam besorge.
see this:

sowas kommt in den tropen irgendwie lässig.

am nachmittag ist es endlich soweit: familienzusammenführung im singapore-style. alles wunderbar, papa meik bleibt sogar noch etwas bei uns. sein flug geht erst abends. alex schleppt nun ein stattliches hartgummi-krokodil mit sich herum. ca. 60 cm lang, recht schwer und ich denke: weia. wohin damit? handgepäck? „was tragen sie da bei sich??“ koffer? was passiert beim durchleuchten? da sieht das ding sicher auch etwas eigenartig aus. sehe mich bereits am zoll, umringt von einer horde beamter, artenschutzbeauftragter, greenpeace
-aktivisten und so weiter. das vieh muss irgendwann verschwinden. im bus vergessen? ein herber verlust, fürwahr…aber kann ja passieren? muss nachdenken.

fahren an den foodcourt am newton-circus. meik bestellt stingray, ich black pepper beef. michel will überall probieren und bestellt sich noch indische spinat-kaese-pampe. die kinder bekommen chicken fried rice. naja. ian bekommt. alex hat keinen echten hunger, vermutlich misstrauen gegenüber fremder küche. mein beef ist verdammt scharf, aber auch durchaus raffiniert und köstlich. mjam.

bin übrigens immer noch satt und gehe gleich ins bett. so!

96 spielt grad. na bemüht euch mal. meine wett-app funktioniert nicht, weil wetten hier angeblich verboten ist. doof.

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

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