barfuss im schuhladen

0615. eine uhrzeit, die niemand so richtig geil findet. vor allem sonntags. der nach körperlicher ertüchtigung lechzende singapurinter hingegen veranstaltet einen asien-lauf für damen und verkündet dies lautstark über mikrofon. vielen dank auch. ian fühlt sich sofort dazu bewogen, den nachtschlaf zu beenden und mindestens alex zu wecken. das jedoch führt unweigerlich auch dazu, dass mama und papa keinen weiteren frieden finden dürfen. ein anflug blinden hasses kommt über mich. MUSS DAS SEIN??

während also ein haufen grellbunt bekleideter läuferinnen die marina bay umrundet, wachen wir langsam auf. es regnet. die gewissheit, dass der kleine Kacker sich irgendwann zufrieden in seinen vormittagsschlaf zurückziehen kann (und wird), hebt nicht gerade meine Laune.

wir nehmen abstand von der ersten idee eines zoobesuchs und fahren nach sentosa. kennt ina ja nicht, müssen wir also hin. als wir kurz vorher in der angrenzenden mall sind, glühen die kreditkarten. mir wird ein T-shirt aufgeschwatzt, ina kauft einen ganzen laden leer und die ganzen angehängten tüten machen den buggy nahezu manövrierunfähig. supa. :-/

immerhin wird das wetter langsam besser, und bei ankunft auf dem illustren eiland kommt die sonne schon ein wenig heraus. die wetterberichte hier sind scheisse. erwähnte ich das?

nachdem die jungs eine kleine brunnenlandschaft ausgiebig erkundet haben, lade ich alex zu einer fahrt mit einer art sommerrodelbahn ein. aufgrund des seltsamen preisgefüges werden aus einer fahrt drei. nach der ersten fahrt gibt es eine schöne gesunde pizza. mjam. die damen genehmigen sich einen singapore sling und sind leicht beschwingt. die sonne knallt mittlerweile. nehme ein heineken und bin erstaunt über die wirkung. ebenso hätte ich es mir spritzen können. heidezack noch eins…

nach dieser ausgiebigen mittagspause am sentosa’schen strand mache ich mich mit alex wieder auf den weg. bei der zweiten seilbahnfahrt an den höher gelegenen startpunkt der bahn passiert es: eine unbedachte bewegung, mein schlappen stößt mit seiner hinterkante an den unter uns angehängten rennschlitten und die unzureichend gesicherte fussbekleidung segelt physikalisch korrekt locker 20 Meter in die tiefe. unter uns dichtes gestrüpp – irgendwelches dschungelzeugs. na geil-o-mat…und nun? die dame an der bergstation will sich erkundigen. wo er denn sei, der schlappen. na wenn ich das wüsste…ziehe wutentbrannt den anderen schlappen aus. barfuss. kacke. zum glück ist hier alles recht sauber. keine scharfen kanten. die bobs selbst werden mit den Händen gebremst. die beine/fuesse bleiben drin. alles gut. komme mir zwar doof vor, aber es geht. alex hat mitleid. echt süß. machen noch die verbliebenen Fahrten, danach kann mir die freundliche kassenfrau aber auch nicht weiterhelfen. das bedeutet: der trip geht erstmal barfuss weiter. in den souvenirshops gibt es zwar vereinzelt „i-love-sentosa“-schlappen in abenteuerlichen farben, die will ich aber nicht. unwürdig sowas!

eine gefühlte ewigkeit später kommen wir wieder zurück in die mall. bin zum ersten mal so richtig dankbar für die hiesige konsumgeilheit. barfuss erreiche ich gleich mehrere Möglichkeiten zum schuherwerb. ein widerlich riechender laden mit tausenden von plastikschuhen macht das rennen. ich probiere zwei paar, der verkäufer wundert sich etwas ob meiner rabiaten art des aussuchens, aber es ist vollbracht. die neuen plasteschlappen kommen mir sogar etwas bequemer als die alten vor. kann das sein, oder ist es nur die nackte not, die mich zu dieser wirren theorie bringt?

egal. ein leben ohne schlappen ist elend. doof.

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

bilder zu den letzten beiden beiträgen habe ich soeben nachgeliefert. wer möchte, darf mal schauen.

zitrone am morgensesselpupaimageimageimage
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hop on/hop off

heute ist ina unser gast – da sie nur für kurze zeit bei uns ist, ist selbstverständlich touri-programm vom feinsten angesagt. sie hat nach ihrer ankunft gestern abend kaum zeit zur akklimatisierung, also ab dafür.
unsere erste gemeinsame aktion nach dem frühstück ist ein kleiner spaziergang bis zum riesenrad und enine anschliessende fahrt auf einem doppeldecker-bus. durch die stadt. die jungs sitzen oben, natürlich auch vorn und johlen sich die seelen aus dem leib. total witzig.
die damen entscheiden sich für einen ausflug in die orchard road. schwül ist es. besuchen shopping-malls und so‘ zeugs. nicht weiter erwähnenswert.
muss nach hause. lieferung vom fairprice, einem supermarkt, wird erwartet. wer will schon getränke schleppen? sowas kann man hier bequem via internet lösen. mag das. der supermarktbote ist von unserer aussicht über den balkon angetan. muss wohl wirklich gut sein 🙂
muss die alligator-diskussion von gestern nicht führen. die lieferung bindet mich im apartment. irgendwie kommt heute noch ein hai dazu. alex ist happy.
beschliesse nach drei bierchen bei den satays, heute abend endlich ein macbook pro zu kaufen. gut so. schreiben macht mit tastatur irgendwie mehr spass. und ein notebook wollte ich schon seit langem. das amerikanische t-layout macht mir etwas zu schaffen. dafür läuft die zwiebel wie sau.

alles wird gut!
einen schönen abend aus singapur
wünscht
der
thom

EDIT: jetzt auch mit bildern!

boy on a bridgeboy on a bussightseeing
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imageimageimageimageimageich bin dein vater

der geliehene alligator

nix passiert. nunja, zwei poolbesuche. immerhin. die kleinen racker haben ihren spass. ein klitzekleines gewitter. etwas regen.

highlight des tages ist der besuch von ina aus der schweiz. nun sitze ich auf dem balkon und tippe unsinn in mein tablet-dingens-teil – und die mädchen hängen…im pool. gaga. alle gaga.

lese im netz von einem monster-sturm. draussen, auf dem pazifik. ist ne ganze ecke weit weg, aber er soll wohl auch noch vietnam treffen. für jemanden wie mich, der südostasien als eine grosse meschpoke wahrnimmt, ist das verdammt eng beieinander. in wirklichkeit sind die entfernungen riesig.

heute ist das grosse derby zwischen 96 und eintracht dingensbummens. lese von diversen aktionen geistig minderbemittelter…einfach peinlich. davon abgesehen ist es ne doofe zeit für fussi. 0330 in der nacht is nicht lustig. mein sky-krams geht auch nicht. also morgen ergebnisse aus dem ticker fischen.

a pro pos fischen: am pool liegt ein herrenloser alligator herum. bestimmt 1,30m lang. natürlich nur zum aufblasen. weckt begehrlichkeiten bei alex. „wenn man etwas gefunden hat, dan darf man das auch behalten“. äh. kindergarten-jura, nehme ich an. ist jedenfalls schwer gegenanzuargumentieren. weia. natürlich darf man das nicht. oder doch? und wenn ja, ab wann? und wenn nein, wie kommt das? verschiebe die diskussion auf morgen. wenn er noch da ist, darf er sich wieder um die adoption bemühen…heute spielt er damit. basta. und wenn ihn wer haben will, bitte melden!

einen schönen abend aus singapur

vom

EDIT: bilder nachgetragen. zwei davon sind von alex. der will neuerdings immer bilder machen. huch?!
trikottag Itrikottag IIalex knipstalex knipst IIalle zur schicht. einer nicht
trikottag III

thom

mal in die durians

boar. was können kinder für kleine kackratten sein…erst zu früh aufstehen und dann zu spät ins bett. untermalt mit der immer gleichen litanei an aktionen. wüstes geschrei, hysterisches lachen, sich ankeifende eltern…schon mal gehört? aaaaargh! mir doch egal!!

der tag geht aber eigentlich ganz gut los. unser taxifahrer zum kindergarten scheint entweder selbst kleine kinder zu haben oder ein faible. ob er vielleicht unsere gegen ein kleines entgelt…? äh, ich schweife ab. er hat jedenfalls ein arsenal von kuscheltieren ans armaturenbrett gepinnt. schräg. hello bearhinzu kommt englische kindermusik von CD. alex kennt einige stücke. die musikalische früherziehung scheint anzukommen.

dann wieder die frage: zurück in die city? in der nähe bleiben? der kindergarten liegt für uns echt unglücklich. entschliesse mich wieder in den park zu gehen. schiebe also den buggy und ian pooft irgendwann für ein halbes stündchen ein. unspektakulär, immerhin gelingen mir ein paar halbwegs gelungene makros.

auf einem tisch liegt eine halb geöffnete durian, auch käse- oder stinkfrucht genannt. hierzulande wohl eine delikatesse, lese ich bei wikipedia (wie ging sowas eigentlich früher?). soll aber so heftig müffeln, dass der transport in öffis verboten ist. und weil man den gestank so schlecht loswird, zahlt man bei lagerung in hotelzimmern eine woche extra. nähere mich der frucht also mit respekt. nehme aber keinen geruch wahr. vielleicht noch zu frisch?

bei ians urwaldfrühstück kommen uns ein paar lachende shell-uniformierte schergen der benachbarten tanke vorbei. so zumindest meine vermutung. übrigens lachen hier alle. mit unseren kindern, hoffentlich nicht über sie. ians goldzauseliges haupthaar macht hier alle neugierig. die beiden erkundigen sich nach dem alter meines selbst mit heidelbeeren vollgestopften goldlockenhamsters. und erklären mir, mal eben into the durians zu gehen. denke, die gehen mal schön einen abseilen. aber im urwald? wer weiss, was einem bei unvorsichtigem umgang mit der unterhose plötzlich am gemächt hängt? und zu zweit? passt einer auf, dass nix passiert? oder wollen sie duellierenderdings die strahlen kreuzen? während ich meinen seltsamen gedanken hinterherhänge, büxt ian krabbelnderweise aus. und sieht in nullkommagarnix aus wie ein gebrauchtes schwein. super.

laufen ist noch nicht so seins. aber er arbeitet daran. später am tag kommt er auf dem balkon plötzlich ins bild gewackelt. bestimmt fünf schritte am stück. cool. geht doch!

als wir den park verlassen, gibtz noch ein eis an der tanke. rosinen und schoki gehen auf ians gesicht und in seinem kragen eine schmierige allianz ein. kerl mit bartfeuchttücher vergessen. ihr mütter der welt, verlacht mich ruhig! es kann passieren!! jawoll!

auf dem weg am park entlang kommen uns die beiden shellisten wieder entgegen. lächelnd. mit einer tüte durians. uff. was denke ich nur immer.

noch zeit übrig, also noch einen abstecher in die alte „ford factory“. neben den exponaten zum zweiten weltkrieg (hier sollen die japaner angeblich ihre entlassungspapiere unterschrieben haben) interessiere ich mich für die gekachelten räumlichkeiten. es tut ja soooo guuuut. drei dollar sinvoll investiert. die expositionsrentner am museumseingang gucken etwas seltsam, als ich ihre hochgeschätzte ausstellung nach wenigen minuten mit entspannter miene verlasse.

alex abholen. brezel fassen, smoothie ist pflicht…dann nach einer kurzen pause endlich zum heissgeliebten pool.

holen michel am clarke quay ab. sie nuckelt bereits seit geraumer zeit an ihrem singapore slimg herum. aber MRT und karten aufladen und kinder…kostet zeit!!

nachdem wir etwas gegessen und die gegend erkundet haben, sind die kids auch echt durch. ian schreit, alex lacht. mama sauer. der tag endet im fiasko.

btw: julia, dein brief ist angekommen. alex war etwas zu müde, um ihn gebührend zu feiern, aber das holen wir morgen nach. seeeehr süsse karte!

einen schönen abend aus singapur

vom

thom

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gastbeitrag einer gastarbeiterin

auf mehrfachen wunsch trete ich die redezeit heute einmal an meine werte gattin ab. die soll auch mal erzählen, schliesslich haben wir sie ja mitgeschleppt:

 

Hallo zusammen!

Ja, ich bin auch mit in Singapur! Und während sich Thom mit den Jungs verlustiert, sitze ich fröstelnderdings im Büro und schufte, dass die Schwarte kracht.

So oder ähnlich lässt sich die Arbeitsteilung wohl zusammenfassen. Aber mal im ernst: Thom wird von der Brut in Beschlag genommen und muss sich selbst seine Pipi-Pausen schwer verdienen, während ich mit einem Teechen vor dem PC hocke und irgendwelchen Blödsinn in die Tasten haue.

Will ich tauschen? Nur manchmal. Vielleicht 🙂

Ich schildre euch jetzt mal so einen typischen Arbeitstag von mir.

Einen Wecker brauchen wir nicht. Wir haben Kinder. Early Birds. Und nachdem die abgefüttert und angezogen sind, mache ich mich auf meinen 15minütigen Fußmarsch zur Arbeit. Das ist für Singapurer Verhältnisse quasi um die Ecke. Und das ist es ja auch. Ich schlappe mit Flip Flops an den Füßen und meinen Ballerinas in der Tasche durch die morgendliche schwülwarme Luft. Es ist unglaublich voll. Überall Asiaten. Und zwischendrin auch immer mal ein paar Europäer. Hier gibt es sehr viele hübsche Asiatinnen. Das fällt schon auf. Thom hat sich bestimmt noch nicht getraut, das zu schreiben 🙂

Der Bürokomplex – also das Hochhaus – in dem ich arbeite, liegt im Shenton Way. Und Chinatown liegt wiederum um die Ecke, aber dazu gleich mehr. Die NORD/LB ist in der 16.Etage ansässig. Ungefähr 50 Mitarbeiter sind vor Ort tätig. Ganz viele Asiaten, einige Europäer, vorwiegend Deutsche. Na klar. Wir reden ja von der NORD/LB.

Mein Büro ist okay. Ich vermisse nur ein Fenster nach draußen. Mein Fenster eröffnet mir den Blick in den Flur. Nur wenn ich über den Flur hinweg durch das Büro der Vorzimmerdame des hiesigen Chefs hinweg schaue, kann ich die Welt da draußen erahnen. Wenn ich mich recke, sehe ich sogar Schiffe, denn ihr Fenster eröffnet den Blick zum riesigen Hafengelände.

Die Systeme hier funktionieren einwandfrei, sind nur extrem träge. Schließlich logge ich mich über das Internet auf meinem Rechner in Hannover ein. Ganz wie beim Home Office von zu Hause. Nur klappt das Anmelden hier deutlich besser… Egal.

Da sich die Mitarbeiter hier vorwiegend mit Kreditgeschäft in den Sektoren Shipping und Aviation beschäftigen, bin ich als Financials Analyst hier ein Außenseiter. Da ich auch keiner Gruppe zugeordnet bin, sondern vor mich hin mokele, ist es hier auch manchmal etwas einsam. Zum Glück telefoniere ich jeden Morgen (bei mir Nachmittag) mit meiner lieben Kollegin Melli. Da merke ich dann, dass ich auch eine Stimme habe. Die brauche ich hier nämlich nur während der Mittagspause, um Essen zu ordern. Und da wären wir wieder bei Chinatown. Zum Speisen habe ich es mir angewöhnt, einen Food Court aufzusuchen. Da stehen ganz viele kleine Buden dicht an dicht und preisen ihre Mahlzeiten an. Und damit das alles hygienisch zugeht, hat der Ober-Singi irgendwann beschlossen, dass sich die Buden in einem Gebäude zusammenschließen und nicht irgendwo am Strassenrand ihre Speisen feilbieten. Außerdem gibt es auch Hygienesiegel. Mit A- (best in foodhygiene oder so ähnlich) und B-Noten.

Nach einem Erlebnis der etwas anderen Art (Thom berichtete von der Mahlzeit, die mich anschaute) mache ich einen großen Bogen um chinesische Stände. Da bin ich mir einfach nicht sicher, WAS die da eigentlich auftischen. Dafür habe ich 2 köstliche Thais entdeckt. Ich liebe meine Mittagspause. Ich esse entweder grünes oder rotes Curry. Langweilig? Nein! Köstlich!! Ich habe auch schon ein paar mal was anderes beim Thai probiert. Nichts kommt an die Curries ran. Daher werde ich sie so lange verspeisen, bis sie mir aus den Ohren hängen oder ich selbst zum Thai werde. Nach dem wirklich preiswerten Essen (Curry kostet so etwa 2,60 Euro) genehmige ich mir einen frisch gepressten Saft. Mein Favorit: Orange-Passion Fruit. Also Maracuja. Und das ganze für schlanke 1,20 Euro. Food Courts sind aberoffensichtlich der einzig günstige Ort in Singapur. Alles andere ist SCHWEINETEUER.

Nach dem Mittag geht es also wieder ins Büro. Schnell Strickjacke überziehen. Ist so fies runtergekühlt. Völlig bekloppt! Dann weiter mokeln, mit Melli telefonieren, abstimmen und bald nach Hause gehen. 7 Stunden Zeitunterschied sind bei gemeinsamen Projekten nicht ganz so einfach zu handhaben… Wenn ich dann bei unserer Residenz ankomme, sind die Jungs meist noch am Pool. Es sei denn es regnet. Dann sind alle schlechtgelaunt oben. Aber ich freue mich trotzdem auf sie.

Schließlich war ich den Großteil des Tages selbstbestimmt 🙂

Liebe Grüße aus Singapur,

von Michel

arbeitsplatz I

internet

es weihnachtet sehr

ärgere mich grad über eine blogging-app, der ich noch eine chance geben wollte. wer „blogpadpro“ für wordpress kaufen will – finger weg. popelig ins deutsche übersetzt, stürzt das kackding auch mal mittendrin ab. mann…

das wetter macht uns hier ein wenig zu schaffen. die wetterberichte sind so präzise wie deutsche bauernregeln. zumindest reicht es heute vormittag für eine kleine runde am pool. die jungs sind hier echt in ihrem element. mannomann. ian scheint genauso grosses interesse am kühlen nass zu entwickeln wie alex. der sich prompt damit brüstet, dass das chinesische mädchen, dass ihn gerade nass gespritzt hat, sicher nicht die ganze bahn schwimmen kann. neeeeeheee! mir fällt dabei wiederholt auf, dass chinesisch anmutende kinder zu leichter fehlerziehung neigen.

als ian einen schönen haufen in seine schwimmwindeln drückt, ist es zeit zu gehen. sind mit frau mama am büro verabredet, um gemeinsam zu essen. ian schnorchelt in anbetracht eines erfüllten vormittags und seiner heldentat auf dem weg ein.

wir finden mit michel einen nett anmutenden „the coffee bean & the tea leaf“. ein starbucks-abklatsch. aber den kalten jasmin-tee aus der pulle mag ich. alles ist mit weihnachtsdeko überzuckert. das personal trägt (vielleicht das ganze jahr?) weihnachtsmützen! ein tannenbaum funkelt selbstbewusst vor sich hin. alex entdeckt daran kleine geschenke, die er NEIN nicht öffnen darf.

im benachbarten food-court, einer art offenen markthalle mit unzähligen fress-und-trink-ständen, besorgen wir uns frische säfte. eiskalt, frisch, lecker. und günstig. beschliessen, die mittagspause häufiger so oder ähnlich zu gestalten.

nach mamis abschied ziehen wir jungs noch ein wenig durch china-town. häuser mit zwei oder drei stockwerken fallen hier wirklich auf. kommen auf dem rückweg an auffällig vielen hochhausbaustellen vorbei. die stadt wächst wie ein hefeklops. steuerparadiese ziehen an!

nachmittags kommt eine putzfrau. sie mokelt, die jungs sind müde und überdreht, und wir sind quasi blockiert. alex pennt irgendwann ein und auch der 120-dezibel-staubsauger kann ihn nicht wecken. respekt!

nach einer weiteren kleinen pool-runde müssen wir hoch – es gewittert. mal wieder. im moment täglich. früher oder später. immerhin komme ich nach michels rückkehr mal dazu, ein paar bilder davon zu machen.

so. bin müde. heia ruft.

schönen abend aus singapur

vom

thom

knopf II
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der dämon des wassers

what a day…

es geht zunächst schleppend los. mangels ideen beschliesse ich, mit den jungs zum east coast park zu gehen. schon nach wenigen hundert metern wird mir klar – das kann nix werden. die jungs wirken erschöpft. mal wieder zu früh aufgewacht, sowieso. die doofmänner lernen es auch nicht. dazu kommt eine affenhitze. disponiere um. wir gehen zum „singapore flyer“, immerhin das grösste riesenrad der welt. 165m hoch, 135 mio. € teuer (lese das grad bei wikipedia nach). geld hierzu kam angeblich von deutschen investoren. haha, von der schausteller-innung? teil der pensionskasse? naja. der TÜV-süd war wohl für die sicherheit zuständig. TÜV-nord hätte mich auch gewundert. lassen wir das…

es ist nicht viel los. will nach den eintrittspreisen fragen, da fällt alex ein seltsames gefährt auf:
duck

eine „duck“, also eine ente. ein amphibienfahrzeug. gerade in diesem moment kreuzt ein weiteres auf. die resolute platzanweiserin, marktschreierin und reiseführerin in personalunion edna lädt uns zu einer fahrt ein. irgendwie schreit sie jeden an. in bösem singlish. herzerfrischend.

karre wird kurzerhand im office abgestellt. ian ist doch aber müde? wird schon gehen, hoffe ich. wir dürfen vorn sitzen, direkt hinter dem fahrer, der uns ebenso lautstark wie seine kollegin (vielleicht ein paar? schwerhörig? was mag passieren, wenn die beiden mal zur sache kommen?? leidet die nachbarschaft? ich schweife ab.. ) darauf hinweist, dass es auf alex‘ platz nass werden kann. weia.

ca. 20 andere waghalsige personen sitzen mit auf. es geht los. edna schnappt sich ian und verkündet, dass sie alle babies cuuuuute findet, but „my factory is already closed“. gottseidank. denke ich. lächle gequält. ian hingegen gefällt die dralle mittfünfzigerin. er kann auf ihrem busen herumtollen und an ihrem ohrring herumfummeln. sie verstärkt ihre stimme mit einem mikrofon. wahrscheinlich soll der gesamte innenstadtbereich mitbekommen, dass edna on tour ist. „am i too loud??“ jap. biste. würdest eine antwort aber nicht akzeptieren.

wir fahren ein wenig durch den bereich, der im norden an die bay anschliesst. cricket club, altes parlament, chopstick-memorial, blabla. kriege bestenfalls ein viertel mit. ian ist entspannt. alex sowieso.

dann die wasserung: „fiiive, foooouuuurrr, treeeee, twooo, ooone uuuuuuuuuuu“. es platscht. wir bleiben trocken.

es folgt eine kleine bootstour. alex findet’s super, der kleine will irgendwann mal zu mir, vermutlich hört er mich morgen erst wieder. er war die ganze zeit in der nähe ihres organs. das arme kind.

fahren an der boxengasse des kürzlich erst im TV übertragenen formel-1-gedöhns vorbei. mannomann. alles extra für herrn ecclestone und sein gefolge hingebaut. nicht übel.

fazit: vielleicht einen ticken zu kostspielig, kann man aber machen.

nach ians ausgedehntem mittagsschlaf geht die welt unter. es donnert und blitzt, dass die heide wackelt. nix swimming pool. eher wieder lagerkoller. bis mama zurückkehrt. voller einkaufstüten. verhungern wird hier keiner.

gehe mit alex allein zum pool. der soll sich austoben. wetter is wieder okay. er spielt mit seinem hai. will sehen, ob der schwimmanfall von gestern eine eingagsfliege war. nix da. schwimmt und erzählt einen dabei. „ich bin der dämon des wassers“ – o-ton. die ewigen yakari-filme führen zu einer leichten dramatisierung seines wortschatzes. schräg, aber witzig. er denkt sich gar nichts dabei…

abends noch kurz mit ihm allein zur lightshow vor dem sands. findet er gut. noch besser den strudel im becken vor dem hotel. irgendwie haben wir den tag auch rumgebracht…

schönen abend aus singapur
vom
thom

bilder:

seerosenmanntunnelblick
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boxenformula
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sentosa III

das kleine fun-eiland an der südküste hat es uns angetan. also vor allem der kinder wegen. spass aus allen lautsprechern! nahe dran! im prinzip gratis!
naja, gratis ist relativ. der schnöde mammon kommt ins spiel, will man eine der zahlreichen attraktionen nutzen. wollen wir. unter anderem auf anraten von kathrin wollen wir einen wasserspielplatz besuchen. der kostet zwar eintritt, ist dafür aber auch sowas von kindgerecht, dass uns alle sorgen ob der freizeitgestaltung abgenommen scheinen. alex verschwindet im prinzip sofort, ian muss erst aufwachen. krabbelt dann aber auch gleich in richtung nasser kurzweil.
der ganze platz wird von einem grossen piratenschiff dominiert, an und um den allerhand pladderndes, spritzendes, duschendes und auch überraschendes gedöhns montiert ist. die kinder haben spass. in der deluxxe-fassung. wir müssen sie zwischendurch nur beaufsichtigen, mittendrin anfüttern und hin und wieder mal trocknen, um sie auf normaltemperatur zurückzubringen. die sonne scheint tropisch, alles ist gut.
im anschluss gibtz nen smoothie in der angrenzenden mall, die -weil sonntag- gnadenlos überfüllt ist. der singapurinese ist permanent und überall am shoppen. wahnsinn. nach unserer späten heimkehr muss alex einen neu erstandenen man-wirft-ihn-ins-wasser-plastik-hai ausprobieren.
also abends nochmal in den pool. ist beleuchtet, na meinetwegen. bei der abschliessenden ermunterung, mal zu zeigen, wie weit er denn schwimmen kann, beeindruckt er mich. zutiefst. er schwimmt einfach mal zwei 50m-bahnen. seepferdchen – ist was für lutscher.

einen schönen abend aus singapur
vom
thom

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betreutes wachsen

zu den kuriosen eigenheiten unseres besuchszieles gehört die tatsache, dass alle feuerwachen der stadt samstags von 0900-1100 einen tag der offenen tür organisieren. für familien mit kindern, nein, familien mit jungs ist das ein knaller. erfahren hab ich das ja nur per zufall. every saturday?!?! yess!

haben eine firestation quasi in der nachbarschaft. leider machen sich die vielen baustellen bemerkbar. sehen immer wieder das schild an der feuerwache, kommen aber nicht wirklich näher. müssen einen gehörigen zickzack-kurs in kauf nehmen. schon doof…

in der hypermodernen wache begrüsst uns ein junger, wirklich sympathischer feuerwehrofficer mit zwei plastik-feuerwehrhelmen, die fortan unser heutiges schicksal bestimmen. die jungs sind feuer und flamme (haha) und wir lassen uns auf eine spontane führung auf halbwegs veständlichem singlish ein. mundgeruch nehme ich übrigens nicht wahr. gut.

die wache ist the newiest in town. etwas wenig fahrzeuge, dafür aber alles vom feinsten. nur das gym-zubehör fehlt noch. die jungs müssen fit sein, sollen alle punkte ihres bezirks in 8 minuten erreichen. naja. sehe später am tag zufällig ein einsatzfahrzeug, das sich mit einer art überhektischem martinshorn im stimmbruch und rotlicht (nein, ist nicht versaut! lediglich die hiesige farbwahl!) an einer roten ampel einreiht. einreiht?? hä? eilig oder lutscha?! höflichkeit kann leben kosten!

jedenfalls haben wir spass. alex darf herumspritzen, beide dürfen im löschgruppenfahrzeug (so zumindest der terminus bei der sendung mit der maus) mal vorne sitzen, zum schluss gibtz nen kühlschrankmagneten und ein bastelset…prima! sehr empfehlenswert!

nach dem obligatorischen poolaufenthalt geht es frühabends zur satay-grillbuden-strasse. mjam. die kinds natürlich mit feuerwehrhelm. durchgeknallte brut…

auf dem weg begegnet uns ein baum. also er steht da und darbt vor sich hin. irgendwer kümmert sich darum, der baum wird wieder aufgepäppelt. mindestens kurios. quasi betreutes wachsen.

zum schluss, bevor die kids ins bett müssen, sehen wir uns noch den 27.stock unserer residenz an. dort gibt es neben WLAN auch einen mehrzweckbereich zum chillen, jakuzzis und eine phantastische aussicht. auf der einen seite die marina bay, auf der anderen seite einen kleinen teil des angrenzenden hafens.

abends sehe ich mir noch kurz die benachbarte lichtershow am marina bay sands an. doch recht ansprechend. natürlich asientypisch melodramatisch. werde mit dem grossen mal hingehen und fotos machen.

schönen abend aus singapur
vom
thom

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8mm

regen nervt – auch bei 30 grad

der pool ist der dreh- und angelpunkt der kleinen puper. wehe, es geht nicht ans kühlende nass! tobsucht, hospitalismus, langeweile, geschrei und genöhle sind die folge.

wir schaffen es. vormittags. etwas über eine halbe stunde. dann – leichter regen. haha. leichter regen? hier?? gibtz nich! wenn es hier losgeht, dann aber holla! leichter regen fällt hier vielleicht mal für fünf minuten. danach ist sintflut angesagt. der singadingens nimmt's gelassen. aber jedes mal, wenn hier ein donner knallt, denke ich: scheisse! welt geht unter! wir erleben kein morgen mehr! aaargh!

die einheimischen verfügen teils über einen extremen mundgeruch. mehrfach ist mir das schon aufgefallen. hab noch nicht nachgesehen, ob die drogerien hierzulande zahnpasta verkaufen. haben welche dabei. vielleicht liegt es an den ernährungsgewohnheiten. man ist scheinbar, was die speisekarte oder die artenschutzliste hergibt. viele dinge davon erschliessen sich uns nicht. spätestens seit michels hühneraugensuppe bin ich aber auch misstrauisch. katzen und hunde sieht man hier übrigens selten. ein zufall!?

unsere kost bleibt europäisch geprägt. schon der kinder wegen. die jungs essen mittags gern brezeln. skorbut müssen wir nicht befürchten, dazu gibt es dann doch zu viel fruchtgedöhns. melonen, papayas, mangos, bananen, ja selbst äpfel und heidelbeeren werden hier feilgeboten. bisweilen zu abenteuerlichen preisen. abends gern mal ne stulle. salami, gouda – alles da.

dosenbier verkonsumiere ich hier. marke „tiger“. macht bestimmt stark. oder wenigstens schön, schlank und begehrenswert. schmeckt und ist pfandfrei. überhaupt scheint pfand eine rein deutsche erfindung zu sein. zusammen mit hartz IV ergibt das seit jahren eine überaus unwürdige schattenindustrie in-mülleinmer-linsender freaks, punks und frührentner. hasse das. die grünen sind manchmal richtig doof.

überhaupt. witzig, was man so an infos über die politik singapurs zu lesen bekommt. es gibt hier so eine art einheitspartei. mischung aus SED (weil eben einheitlich) und FDP (weil extrem liberal, wirtschaftsfreundlich). mit einer prise CSU (harte strafen bei relativ harmlosen vergehen). aus unserer sicht gruselig, funktioniert hier aber prima. der asiate an sich ist ja für harte politische systeme durchaus empfänglich. nordkorea, china, kambotscha, thailand, malaysia…da kommt schon was zusammen. die wirklichkeit hat hier wirklich angenehme nebeneffekte. graffiti kennt man hier höchstens aus dem TV. drogen spielen wahrscheinlich keine rolle. korruption gilt als verpöhnt. da nimmt man ein wenig gängelei achselzuckend zur kenntnis. für uns als gäste jedenfalls fällt wenig negatives auf. hinter dem flughafen scheint ein gefängniskomplex zu sein. der sieht gross aus. macht zumindest nachdenklich. ach ja, und überall kameras. wollte man die bilder auswerten, würde man wahrscheinlich eine ganze nation an spürnasen benötigen. und hinweise an allen MRT-stationen, dass man verdächtige dinge oder personen sofort melden sollte. super. ians windel stinkt manchmal verdächtig. reicht das schon?

bilder sind heut ein wenig alexlastig. er wollte aber wirklich auf jeder bank sitzen, die ein künstler umgestaltet hat.

 

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